Katholische Kirche St. Martin

Eine Kirche, die wegen ihrer interessanten Geschichte und gotischen Wandmalereien in der Region besonders sehenswert ist.

Das Leben des hl. Martin

In Ungarn geboren kam Martin bereits mit fünfzehn Jahren als Reitersoldat nach Gallien. Hier soll er am Stadttor von Amiens mit einem Armen seinen Mantel geteilt haben. Mit achtzehn Jahren getauft, gab er den Militärdienst auf, begab sich über Trier zum hl. Hilarius von Poitiers, gründete dort ein Kloster und wurde 371 Bischof von Tours. Als Bischof wohnte er in dem von ihm gegründeten Kloster und widmete sich der Glaubensverkündigung. Seine Beisetzung zu Tours am 11. November 397 ist schon früh bezeugt. Martin wurde zum Reichsheiligen der Franken bald nach deren Bekehrung zum Christentum und ist noch heute Patron vieler Kirchen.

Geschichte der Kirche

Der südliche Seitenchor, die heutige Marienkapelle, ist Rest oder Teil einer wohl nur kleinen Anlage aus der Zeit um 1300. Die heutige Kirche mit dem ausgeprägten Wehrturm wurde im 3. Viertel des 14. Jahrhunderts errichtet. In der Barockzeit, wohl in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wurde der Seitenchor bis in die Höhe von Schiff und Hauptchor aufgestockt und ein einheitlicher Dachstuhl aufgesetzt. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts trug der Turm an seinen Ecken vier Erkertürmchen; sie verschwanden mit der Errichtung des heutigen Turmhelms um 1840. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Sakristei und 1914-15 eine westliche Verlängerung des Schiffes hinzu.

Grundriss:

Die Ausstattung der Kirche

Die Fresken der Nordwand:

1906 wurde ein großer gotischer Wandgemäldezyklus entdeckt, der aber erst in den Jahren 1947/48 freigelegt und restauriert wurde. Er dürfte bald nach der Erbauung von Schiff und Hauptchor entstanden sein (um 1380-90). In zwei Streifen von jeweils 2 m Höhe und ca. 10 m Länge sind unten das Jüngste Gericht, darüber die Kreuzigung und das Martyrium der 12 Apostel in Einzelszenen dargestellt. An der Chornordwand befinden sich fünf große gerahmte Bildfelder, davon drei noch mit Figuren, deren Originalzustand bei der Restaurierung besser gewahrt wurde. Dargestellt sind die Heimsuchung, Maria Magdalene und Johannes der Täufer.

Pieta: Aus Lindenholz geschnitzt in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Auffallend ist die kindhaft kleine Gestalt Jesu.

Holzskulptur des hl. Martin zu Pferde: Hier handelt es sich um eine ländliche Arbeit aus der Mitte des 15.Jahrhunderts.

Statue der hl. Maria: Diese Darstellung war wohl ein Teil einer Kreuzigungsgruppe, um 1520-25 geschaffen. Im Volksmund wird sie auch Madonna mit der Weintraube genannt, da seit Generationen die ersten in Wellmich geernteten Weintrauben im Herbst ihr in die Hände gelegt werden.

Corpus des Altarkreuzes: aus dem 2. Viertel des 13. Jahrhunderts. Holzstatuen des hl. Petrus 34 und des hl. Paulus: Anfang des 18. Jahrhunderts.

Standort: Blütenweg, 56346 St. Goarshausen-Wellmich

Öffnungszeiten: täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr

 

 

Kontaktmöglichkeiten:

Katholisches Pfarramt St. Johannes der Täufer

Dolkstr. 6, 56346 St. Goarshausen

Telefon: 06771 / 94 00 0

eMail: buerogoh@kath-kirche-loreley.de

Quellen / weiterführende Links:

www.kirche-mittelrheintal.de/wellmich_martin.htm

Fyler aus der Kirche

Vielen Dank an das Pfarramt in Sankt Goarshausen für Ihre Unterstützung.

Stand: 15.11.2014